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Sommer, Herbst, Winter und Frühling am Starnberger See

Geschichte:
Elisabeth Amalia Eugenia, genannt Sisi, geboren am 24. Dezember 1837 in München, Herzogin in Baiern, der “Wildfang von Possenhofen”, heiratete 1854 ihren Vetter, den jungen Kaiser Franz Joseph von Österreich. Die noch nicht Siebzehnjährige, unbeschwert aufgewachsen auf dem Landsitz in Possenhofen, litt sehr unter dem spanischen Protokoll und den zeremoniellen Zwängen am Wiener Hof, und da der Kaiser ständig wegen Regierungsgeschäften unabkömmlich war, fühlte sie sich auch bald vereinsamt.

Sophie, ihre Schwiegermutter, übernahm die Erziehung der jungen Kaiserin, Elisabeth mußte erst lernen, in Haltung und Verhalten den Habsburgerhof zu repräsentieren. Mit äußerster Strenge wurden von ihr Disziplin, Verzicht und Gehorsam gefordert, sogar ihre eigenen Kinder bekam sie kaum zu Gesicht. Ihre drei Töchter und der Sohn unterlagen ebenfalls einer strengen höfischen Zucht.

Die Hörigkeit des Kaisers seiner Mutter gegenüber, seine lange Abwesenheit während des Italienfeldzuges 1859 und schließlich seine Untreue belasten die Ehe schwer. Elisabeth revoltiert auf ihre Weise gegen die Zwänge und Zumutungen ihrer Rolle: Sie zieht sich in Krankheiten zurück, die ihr als Alibi für ausgedehnte Reisen dienen. Fortan wird sie sich nie mehr lange in Wien aufhalten, den Pflichten als Kaiserin und Landesmutter entzieht sie sich mehr und mehr. Allerdings engagiert sie sich einmal als Vermittlerin in der Frage des österreichisch-ungarischen „Ausgleichs“, sie unterstützt erfolgreich die seit dem ungarischen Aufstand 1848 aufgekommene Forderung Ungarns nach weitgehender Selbständigkeit gegenüber den übrigen Ländern der Monarchie. Das Ergebnis ihrer Bemühungen war die Krönung des Kaiserpaares 1867 mit der ungarischen Königskrone.

Neben ihren rastlosen Reisen und ihren waghalsigen Reitunternehmungen widmete sich Elisabeth der intensiven Pflege ihrer auffallenden Schönheit. Sie unterwarf sich Fastenkuren von anorektischem Ausmaß, verordnete sich strenge Diäten (kein Gemüse, rohe Eier, eiskalte Milch, Fleischsaft von rohem Ochsenfleisch), trieb ihre Hofdamen mit stundenlangen Gewaltmärschen zur Verzweiflung, aber ebenso passioniert entwickelte sie neue geistige Interessen. Sie engagierte ungarische und griechische Sprachlehrer, erweiterte ihre Literaturkenntnisse und wurde zu einer abgöttischen Verehrerin Heinrich Heines, in dessen stilistischer Nachfolge sie ihre biographischen Erfahrungen in dichterische Form brachte. Es entstand ihr „Poetisches Tagebuch“.

Nach dem Selbstmord ihres Sohnes, des Thronfolgers Rudolf (1889), nahm ihre Reisetätigkeit zu, Schwermut und Weltverachtung steigerten sich, immer ängstlicher verbarg sie ihre Schönheit hinter Fächern und Schirmen, denn nichts wurde ihr schrecklicher, als angestarrt zu werden. Ein tragisches Ereignis beendete ihr Leben. Bei einem Aufenthalt in Genf, kurz bevor sie einen Dampfer besteigen wollte, wurde sie von einem italienischen Anarchisten am 9. September 1898 ermordet.

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